Was erlaube Strunz? Wie im Vorbericht erwähnt, ging vor knapp drei Jahren in Ahmann eine Mischung aus Trapattoni, Völler und Doll durch. Es war Zeit für eine „Wutrede“, da der BSV wie „Flasche leer“ wirkte, es an den Tagen zuvor aber eher um zunächst volle Flaschen/Gläser ging. Anlass war ein historisches 4:11-Debakel in Halverde, unserem heutigen Gegner. Damals das Duell noch in der B-Liga, nun eine Klasse höher und mit einem zentralen Unterschied: Es war heute das erste Aprilwochenende und nicht Schützenfestzeit in Brochterbeck.

Die Spieler standen nach genügend Schlafenszeit und ruhigen Samstagabenden wie empfohlen ca. 6 Stunden vor dem Spiel auf. Jeder erinnerte sich daran, dass man „etwas isst, ohne sich den Bauch vollzuhauen“ und sich vorab „ein wenig bewegt, damit der Kreislauf auf Touren kommt“. Von der Spielvorbereitung und auch der Einstellung passte alles gut zusammen.

Was aber letztlich wie jeder weiß zählt, ist auf dem Platz. Dort fand zunächst einmal eine taktische Änderung statt: Von der Fünferketter wurde auf das altbewährte 4-4-2 umgestellt, um den Fokus wieder mehr auf die Offensive zu legen. In der ersten Halbzeit ergab sich ein Spiel, bei dem der BSV leichte Feldvorteile zu verzeichnen hatte. Spielerisch sah es bis zum Sechzehner oftmals auch sehr passabel aus, wobei am Ende der finale Pass oder die Durchschlagskraft fehlte – Coach Ahmann nannte dies „die letzte fehlende Geilheit auf das Tor“. Zwar hatte man einige sanfte Torabschlüsse, aber alles in allem waren die ersten 45 Minuten, abgesehen von jeweils einem nicht gegebenen Handelfmeter auf beiden Seiten, recht ereignisarm. Die hundertprozentigen Chancen waren Mangelware.

In der Halbzeitpause wurde an die Geduld appelliert, da hier definitiv ein Sieg drinsaß. Die ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte hatten wir dann auch einige Aktionen nach vorne, die beste hiervon konnte H. Manecke nach einem tollen Sololauf leider nicht nutzen. Als wir dann ein wenig nachließen, kam Halverde zu ihrer einzigen echten Torgelegenheit: Ein gegnerischer Angriff kann von uns nicht richtig geklärt werden, der Ball wird von außen wieder in den Sechzehner geflankt und ein Halverderaner nimmt das Spielgerät aus vollem Lauf volley und der Ball schlägt unhaltbar ein.

In der Folgezeit gaben wir ein wenig die Spielkontrolle ab, der Ball lief nicht mehr so rund wie zuvor, vereinzelte Chancen erspielten wir uns aufgrund der taktischen Umstellung auf 3-4-3 dennoch. Die größte Gelegenheit auf den Ausgleich vergab T. Voss (nach Solo-Vorarbeit von H. Manecke) aus fünf Metern freistehend vor dem Tor. Als wir dann kurz vor Spielende alles nach vorne warfen, schoss N. Mersch nach einer von mehreren Ecken auch nur knapp am Gehäuse vorbei.

Am Ende war der Frust nach dieser definitiv unnötigen Niederlage groß, auch weil Hopsten und Arminia II punkten konnten. Mit einem Großteil der Leistung von heute und der nötigen „Geilheit auf das Tor“ soll (besser gesagt: muss!) es am Mittwoch beim immens wichtigen Spiel in Hopsten mit einem Erfolgserlebnis klappen.

Gespielt haben: M. Sommers – P. Steuter, N. Mersch, O. Ventker, A. Minnerup – T. Löpmeier (C. Ventker), J.-P. Koliska, H. Manecke, D. Minnerup (D. Ventker) – T. Voss, P. Hoge (I. Raspopov)