Nach zuvor zwei knappen Niederlagen gegen starke Gegner – ein 2:3 gegen A-Liga-Absteiger Lotte III (erste Heimniederlage) und ein in den Schlussminuten erlittenes 2:4 gegen Velpe Süd (die weiterhin ungeschlagen sind) – kam heute mit der ISV-Reserve der aktuelle Tabellenführer der B2-Liga an den Kleeberg. Die ISV’er wiesen bei 10 Spielen eine nahezu makellose Bilanz von 9 Siegen und einem Remis (gegen Velpe) bei einem Torverhältnis von 25:2 auf. Personell fanden sich genau elf Leute (inklusive der beiden AH-Legionären Pichl & Sprekel und Startelf-Debütant Heiber) zusammen, sodass sich E. Mahmudov netterweise von der Zuschauerrolle löste und zusätzlich zwei Spieler der Dritten nach deren Spielschluss die Bank füllten. Trainer Schürmann stellte schließlich die Mannschaft, entsprechend dem spielerisch starken Gegner, eher auf Kampf, eine sichere Defensive und Konter ein. Außerdem wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir bei hohen Bälle und Flanken in unseren Strafraum ruhig mit dem Kopf zum Ball gehen dürfen.

Die erste Halbzeit verlief im Großen und Ganzen so, wie wir uns es vorgestellt hatten. Zwar machten die Ibbenbürener im Mittelfeld durch technische Überlegenheit und viel Rotation das Spiel, konnten sich jedoch selten weiter als bis zur Sechzehner-Linie durchsetzen. Demzufolge konnten die Gäste kaum klare Torchancen verbuchen, da unsere komplette Defensive sicher stand, zu den Kopfbällen ging und ebenso die offensivere Abteilung mit nach hinten arbeitete. Durch Konterspiel, einige Unsicherheiten des Gegners und kompaktes Verschieben kamen wir mehr ins Spiel und die Defensive konnte so entlastet werden. Klare Torchancen ergaben sich jedoch hierdurch für uns in der ersten Hälfte nicht. In der 35. Minute waren die Gäste im Aufbauspiel in der eigenen Hälfte schließlich etwas unachtsam, sodass Verteidiger A. Minnerup den Ball stark eroberte, P. Albrecht allein auf den Libero zuschickte, dieser dann den mitgelaufenen Minnerup wieder bediente, der schließlich die Ruhe bewahrte und abgeklärt am Torwart zur viel umjubelten 1:0-Pausenführung einschob.

In der Halbzeit-Ansprache wurden wichtige Einzelheiten besprochen. Ein Großteil, allen voran die taktische Marschroute, sollte jedoch bestehen bleiben, da alle wenig Grund zur Veränderung sahen. Vor allem wurde mit einem euphorisch aus der Kabine kommenden Tabellenführer gerechnet, weshalb insbesondere die ersten 10-15 Minuten ein Fokus auf die Defensive gelegt werden sollte, da ein schneller Ausgleich psychologisch suboptimal für uns wäre. Dieser Appell hat leider keine 2 Minuten gehalten, da ein ISV’er gleich mehrere BSV’er vernaschte und fast von der Außenlinie einen Heber über unseren Torwart (ähnlich wie Elbers Tor des Jahres gegen Rostock) zum 1:1 in die Maschen setzte. Vielen schwebte schon Übles vor, doch fast im Gegenzug konnten wir wieder mit 2:1 in Führung gehen. Nach einer Ecke wuchtete Sprekelmeyer den Ball mit dem Kopf an den Pfosten, den Abpraller erlief sich Löpmeier und wurde von hinten in die Beine angegangen. Dieses Geschenk wurde angenommen und Capitano Reinecke verwandelte den fälligen Elfmeter – wenn auch nicht schlecht geschossen, so doch der Vollständigkeit halber mit einer gehörigen Portion Glück.

Der Rest der zweiten Halbzeit verlief ähnlich wie vor Pausenpfiff, allerdings konnten auf beiden Seiten nun klare Torchancen verbucht werden. So vergaben beispielsweise Fölling und Löpmeier frei vor dem Gästekeeper, auf der anderen Seite musste Marco sein ganzes Können aufbringen, um einen schon im Tor gesehenen Freistoß aus dem Winkel zu fischen oder einige Flanken runterzupflücken. Als der Schiedsrichter schließlich abpfiff, war der Jubel groß und somit konnte endlich ein knappes Spiel gegen einen starken Gegner auch für uns entschieden werden. Betrachtet man die Bilanz der ISV’er vorher (s.o.), so behauptete manch einer nach Spielschluss, dass am Kleeberg mal wieder ein kleines Stück Geschichte geschrieben wurde…

Aufstellung: M. Beermann – P. Steuter, C. Pichl, A. Minnerup – A. Reinecke, C. Witte – M. Sprekelmeyer, D. Heiber, D. Fölling – T. Löpmeier – P. Albrecht

Text: T. Löpmeier (Spieler 2. Herren)