Von Julian Dowidat – Der verpatzte Saisonauftakt gegen LotteIV am vergangenen Sonntag liegt mir auch heute noch schwer im Magen. Nichtsdestotrotz hier ein kurzer Spielbericht, nachdem die erste Heimniederlage seit über einem Jahr am Dienstag bereits mit der Mannschaft reflektiert worden ist.
In der Anfangsphase des Spiels bauten wir direkt wie zuvor besprochen Druck auf die defensiv sehr gut organisierten Lotteraner auf. Nach einigen Torannäherungen durch unsere beiden Stürmer Exner und Postmeier ließen wir hinten zunächst nicht viel zu. Der Gegner agierte mit meist unkontrollierten langen Bällen nach vorne. Diese konnten dann in einigen Szenen von der gegnerischen Offensivreihe dennoch gut verarbeitet werden.

Eine dieser Aktionen mündete in der 8. Minute in einer Ecke, welche nach einem missglückten Klärungsversuch bei uns im Tor landete. Von diesem Rückschlag ließ sich die Mannschaft allerdings in keinster Weise abschrecken. Die Körpersprache und die Kommandos auf dem Platz waren durchweg positiv und das beständige Anlaufen und frühe unter Druck setzen der gegnerischen Abwehr zeigten in der 12. Minute direkt Wirkung. Nachdem der Lotter Rechtsverteidiger nach der Ballannahme wegrutschte, war T. Exner sofort zur Stelle, schnappte sich 25 Meter vor dem Tor den Ball und schloss in bester Torjägermanier ins lange Eck ab.
Nach dem Ausgleich entwickelte sich dann ein sehr munteres und laufintensives Spiel. Chancen auf beiden Seiten konnten allerdings nicht in Zählbares umgemünzt werden. Vor allem nach der Halbzeit machten sich konditionelle Unterschiede zu unseren Gunsten bemerkbar. Während wir versuchten auf der zweite Tor zu gehen, beschränkten die Gäste sich auf die Defensivarbeit. Leider gelang es in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit nicht, durch diesen Druck ein Tor zu erzielen. M. Gröne scheiterte unter anderem mit einem satten Distanzschuss an der Latte und auch T. Exner und O. Lösing vergaben einige Chancen. Mitten in diese Drangphase ging uns dann scheinbar die Luft aus. Es wurde nicht mehr vernünftig gegengepresst und Lotte bekam die Möglichkeiten gezielte lange Bälle hinten raus zu spielen auf ihre schnellen Stürmer. Das diese wissen, was sie dann zu tun haben, zeigt sich in der 63. Minute, als sie einen Konter zur erneuten 2:1 Führung nutzen. Danach ließ die Mannschaft die nötigen Tugenden dann leider vermissen, die für einen Punktgewinn (auch ein dreifacher war eigentlich drin gewesen) nötig gewesen wären. In den Zweikämpfen ließ man sich von der etwas härter werdenden Gangart der Gäste verunsichern, die ihr Tor konsequent verteidigten. Die Offensivreihe blieb nach Konter und anderen Angriffsaktionen vorne stehen und verschob nicht mehr mit nach hinten. Und die Defensive rückte nach Ballgewinnen nicht mit raus, um das Spielfeld klein zu halten und Anspielstationen zu schaffen. Die dadurch entstandenen Lücken erschwerten unser Spiel enorm, da immer häufiger einzelne Spieler eine enorme Laufarbeit verrichten mussten. Und diese unnötigen Wege kosteten am Ende so viel Kraft, dass ab der 70. Minute keine wirklich guten Chancen mehr erspielt werden konnten. Das man bei den heißen Temperaturen sicherlich an seine körperlichen Grenzen kommen kann, versteht sich von selbst. Aber in den letzten 20 Minuten des Spiels fehlte völlig die Körpersprache und ein aufbäumen gegen die Niederlage war nicht wirklich erkennbar.

Für das erste Auswärtsspiel der Saison gegen BürenIII erhofft sich das Trainerteam Dowidat und Klaas eine deutliche Reaktion von der Mannschaft. Vor allem in Punkto Einstellung.
Für wie viel es dann gegen den momentanen Tabellenführer reicht wird sich heute um 19 Uhr in Büren zeigen. Das diese Mannschaft einen mehr als ernstzunehmenden Gegner darstellt, haben sie vergangenen Sonntag mit einem 10:0 Auswärtssieg gegen Bevergern gezeigt.