An diesem Sonntag ging für den BSV Brochterbeck III die Saison mit einem Highlight los. Zur allgemeinen Freude gastierte die Mannschaft von SC Dörenthe II zum Derby am heimischen Kleeberg. Personell konnte das Trainergespann D. Uhlmann/C. Ventker mit 17 Spielern im Kader aus den Vollen schöpfen. Dementsprechend gut besetzt war die Startformation, welche im Vergleich zur vergangenen Saison nur wenige Veränderungen aufwies. Neben dem in der letzten Spielzeit lange ausgefallenen C. Ventker, welcher als Sechser mit seiner Routine im Mittelfeld für mehr Stabilität sorgen sollte, konnte unser ehemaliger Torwart O. Lösing als neuer Sturmtank des BSV III erstmals in einem Pflichtspiel seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen.

Zur Beginn der 1. Halbzeit konnte die in der Ansprache vorgegebene taktische Marschroute trotz der vielen etablierten Spieler nicht vernünftig umgesetzt werden, weshalb die überraschend starken Dörenther in den ersten 15. Minuten klar spielbestimmend waren, ohne sich jedoch zwingende Torchancen herauszuarbeiten. Die Sommerpause war an den meisten Brochterbeckern nicht spurlos vorbeigegangen, weswegen die erste große Torchance bis zur 25. Minute auf sich warten ließ. Der heute sehr agile F. Hackmann wurde auf der linken Seite nach guter Kombination freigespielt und setzte zu einem Solo an, dass erst durch eine klasse Parade vom Dörenther Torwart beendet werden konnte. Bis zur Halbzeit flachte das Spiel dann zunehmend ab und beide Mannschaften neutralisierten sich größtenteils. Die Auswärtsmannschaft musste dem Geplänkel im Mittelfeld nach etwa einer halben Stunde Tribut zollen, als ein Dörenther nach einem Zweikampf nicht mehr weiter machen konnte. In der Halbzeitansprache wurden dann einige Mängel im bisherigen Spielverlauf deutlich angesprochen und D. Uhlmann forderte von seiner Truppe eine deutliche Steigerung in der 2. Halbzeit.

Diese sollten die Zuschauer am Anfang der zweiten 45 Minuten auch zu sehen bekommen. Die Brochterbecker attackierten früher und bauten wesentlich mehr Druck auf. Als Resultat fand das Spiel komplett in der gegnerischen Hälfte statt und auch die eine oder andere Schuss wurde auf das Gehäuse der Dörenther abgegeben. Diese überstanden die anfängliche Drangwelle allerdings ohne Gegentor und gingen dann selbst entschlossen auf Torejagd. Als in der 55. Minute nur der Pfosten den Rückstand verhinderte lag das Unheil bereits in der Luft. Nach einem wiederholten Pfostentreffer in der 60. Spielminute war Torwart M. Hahn gegen den Abstauber zum 0:1 machtlos und wir hatten von nun an eine halbe Stunde Zeit das Spiel noch zu drehen. Die Dörenther waren nach ihrer Führung auf Ergebnisverwaltung konzentriert und beschränkten sich aufs Kontern, während Brochterbeck jetzt mit aller Macht versuchte ein Tor zu erzielen. Als O. Lösing dann in der 65. Minute nach einer Hereingabe von rechts zunächst mit seinem Schuss die Latte traf, bevor er Sekundenbruchteile später völlig unbedrängt den Nachschuss verwandeln konnte, gingen sämtliche Zuschauer und Spieler von einem Tor aus. Allerdings hatte der Schiedsrichter zwischen dem Schuss und Nachschuss bereits abgepfiffen. Da es weder Abseits noch Foul gewesen war, war der Schiedsrichter scheinbar davon ausgegangen, dass bereits der Schuss an die Latte im Tor gelandet wäre. Um die Situation aufzulösen gab er schließlich Hochball auf Höhe des 5-Meter-Raums, was aus Sicht der Brochterbecker völlig unverständlich war. Alle Proteste und Diskussionen halfen jedoch nichts und so stellte sich O. Lösing, der in diesen Minuten zum Hauptdarsteller avancierte, der halben Dörenther Mannschaft zum Hochball entgegen. Die Ausführung des Hochballs erwies sich dann als schwieriges Unterfangen, da beim ersten Versuch ein Dörenther an den Ball kam, der gar nicht für den Hochball vorgesehen war. Im zweiten Versuch schaffte O. Lösing es dann nicht den Ball durch die Mauer aus gegnerischen Spielern hindurch im Tor unterzubringen. Nach dieser Aktion entwickelte sich ein immer hitzigeres Spiel und die Brochterbecker taten nun alles, um den Spielstand auszugleichen. Das erlösende Tor zum 1:1 fiel dann endlich in der 70. Minute, als ein Schuss von O. Lösing den Weg ins gegnerische Tor fand und der Treffer zählte. In den letzten 20 Minuten wurde das Spiel ein wenig rauer und der Schiedsrichter verteilte gelbe Karten auf beiden Seiten. Während die Dörenther sich mit dem Gedanken an einen Punkt angefreundet hatten und bis auf zwei gefährlichere Vorstöße auf Offensivaktionen verzichteten, kamen wir in der Schlussphase zu einigen Abschlüssen. Allerdings brachten sowohl eine Reihe von Eckbällen als auch einige herausgespielte Möglichkeiten nicht den gewünschten Torerfolg, weshalb es am Ende beim 1:1 blieb.

Das Unentschieden ist über die ganzen 90 Minuten gesehen ein gerechtes Ergebnis gewesen, da die Dörenther durchaus gleichwertig waren und sich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen Punkt erkämpften. Für uns wird es für die folgenden Spiele wichtig sein, die heute gezeigten Schwächen schnellstmöglich abzustellen, sodass bereits am nächsten Sonntag im Heimspiel gegen Westfalia Westerkappeln III der erste Dreier eingefahren werden kann.

Aufstellung:

M. Hahn – K. Upmeyer, D. Uhlmann, S. Engelbert – E. Mahmudov, C. Ventker, T. Ventker (75. J. Dowidat), F. Hackmann, C. Upmeyer (80. J. Walter) – T. Voß (80. R. Sellmeier), O. Lösing

 

Text: J. Dowidat (Spieler 3. Herren)