Nach dem Unentschieden zum Ligaauftakt konnte die BSV-Reserve bei Cheruskia Laggenbeck II den ersten „Dreier“ einfahren. Während das Spiel gegen Lengerich eher als flottes und zuschauerfreundliches Spiel in die BSV-Annalen eingehen wird, so kann dieser Kick als zähes Ding, Kampfspiel oder Arbeitssieg charakterisiert werden.
Das Spiel stand unter keinem guten Omen. Gerade auf dem Parkplatz in Laggenbeck angekommen, musste Patrick „Zitter“ Steuter feststellen, dass sowohl die Trikottasche als auch die Kiste Bier noch im Niederdorf verweilen. Bis beides vom Vater nachgebracht wurde, blieb mehr Zeit den neuesten Dorftratsch auszutauschen, um schließlich ein knappes Aufwärmprogramm durchzuziehen. Positiv hervorzuheben ist natürlich der Aspekt, dass so schon ein Spender für die ersten 24 Gerstensäfte für das heutige Kistenstapeln gefunden wurde.

Im Vergleich zu Sonntag fanden sich aus diversen Gründen fünf Änderungen in der Startelf wieder: Im Tor stand mit Patrick Kulig abermals ein Debütant, für die Liberoposition wurde mit Christian Pichl ein „alter Herr“ zurück ins Boot geholt, während Rafael Mersch Oldie Sprekelmeyer auf der Sechs ersetzte. Zuletzt sollte ein von der mallorquinischen Sonne leicht gebräunter Patrick Albrecht die rechte Bahn beackern und David Merkens die Strippen auf der Zehnerposition ziehen.

Womöglich aus obig genannten Gründen fanden wir schwer ins Spiel. Folglich bestimmten die Laggenbecker über weite Strecken der ersten Halbzeit das Spiel, ohne jedoch vorne nennenswerte Nadelstiche zu setzen. Die langen Bälle oder letzten Pässe wurden nahezu allesamt von unserer heute sehr gut aufgelegten Defensivabteilung abgefangen. Flanken der Gegner fischte unser gut mitspielender Torwart in souveräner Manier aus der Luft, um kurz vor der Halbzeit sein Können bei einer durch einen Abspielfehler entstandenen 1-gegen-1-Situation abermals unter Beweis zu stellen. Von unserer Seite gibt es aus der ersten Hälfte wenig Erwähnenswertes zu berichten. Bis auf einige wenige und zudem misslungene Fernschüsse wurde kaum Gefahr ausgestrahlt, da die robusten Cherusker vor allem defensiv zu überzeugen wussten.
In Halbzeit zwei sollte sich das Blatt mit einer vom Trainer vorgegebenen Taktikänderung wenden. Vorne sollte früher angegriffen werden und die Defensive sollte dementsprechend vorschieben, um die Gegner nun unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Zwar war es weiterhin eine sehr zähe und umkämpfte Angelegenheit, allerdings konnten wir vor dem Tor der Cherusker nun für weitaus mehr Furore sorgen als zuvor. Die größte Chance vergab hierbei T. Steuter, nachdem er eine halbhohe Flanke von Mogli Merkens aus kurzer Distanz knapp über das Tor setzte, wobei er ihn „bei einem flachen Zuspiel auf jeden Fall rein gemacht hätte“.

Die weniger werdenden Vorstöße der Laggenbecker wurden wie in Hälfte eins souverän vereitelt. Spätestens bei Libero Pichl, der überlegt wie einst ein junger Matthias Sammer agierte, war Schluss. Zitter konnte man anmerken, dass er etwas gut zu machen hatte, weshalb er sich frecherweise dazu entschloss, keinen Zweikampf zu verlieren und jeden in die Spitze geschlagenen Ball wegzuköpfen, sodass sich schon die Gegner über „diesen langen und unbezwingbaren Lulatsch“ beschwerten. In der 70. Minute geschah dann etwas, woran wenige Zuschauer noch geglaubt hatten: ein Tor. Eine Flanke brachte Unruhe im Cherusker Strafraum, Stefan Ventker setzte energisch nach und brachte den Ball aus seitlicher Position aufs Tor, wo er abgefälscht über den Keeper und nahezu parallel zur Torlinie hinweg flog. Diesen Braten roch Merkens, stand genau passend und drückte den Ball zum viel umjubelten 1:0 Siegtreffer mit dem Kopf über die Linie. Danach war es weiter ein umkämpftes Spiel, bei dem die Laggenbecker eine letzte Schippe drauflegten, klare Torchancen blieben jedoch auf beiden Seiten aus. Erwähnenswert ist zuletzt noch, dass die letzte Viertelstunde mehr oder weniger mit 10 Mann gespielt wurde, da sich Neuzugang D. Heiber eine Minute nach unserer dritten Auswechslung eine Zerrung holte und infolgedessen nur noch über den Platz hinkte.

Alles in allem kann also wie eingangs erwähnt von einem Arbeitssieg gesprochen werden, wobei ein Remis wohl gerechter gewesen wäre. Auf beiden Seiten wurde über die gesamten 90 Minuten jeweils nur eine klare Torchance vergeben, was für die Defensivreihen spricht. Ein Plus an kleineren Chancen und etwas mehr vom Spiel hatten die Gastgeber, durch die Taktikänderung zur zweiten Halbzeit wurden wir jedoch gefährlicher und konnten letztlich die drei Punkte mit ins gelobte Dorf nehmen.

P. Kulig – P. Steuter, C. Pichl, N. Schulte-Brochterbeck – A. Reinecke, R. Mersch (M. Hilge, 46.), P. Albrecht, S. Ventker (S. Engelbert, 75.), D. Merkens – T. Steuter, T. Löpmeier (D. Heiber, 60.)

Text: T. Löpmeier (Spieler 2. Herren)