Die BSV-Erste traf auf den souveränen und ohne Punktverlust angereisten Tabellenführer aus Ibbenbüren, die mit bis dato 16 Siegen aus 16 Spielen bei einem Torverhältnis von 59:12 an den Kleeberg kamen. Viele mussten sich (leider) auch wieder an das Hinspiel erinnern – 0:9 hieß es damals!
Wie es in der Zeitung mit Recht erwähnt wurde: Es war das klassische Duell David gegen Goliath. Und um das Zitat von Trainer H. Ahmann in Anlehnung an den Mainzer Trainer vor dem München-Spiel noch einmal aufzugreifen: „Die ISV ist wie Zahnarzt, man muss es zwei Mal im Jahr über sich ergehen lassen.“

Mit der Motivation, es einerseits besser als im Hinspiel zu machen und grundsätzlich nichts zu verlieren zu haben und andererseits einer für dieses Spiel erfinderischen 5-4-1 Taktik gingen wir in die Partie. Außerdem nicht zu vergessen: Der Heimvorteil auf der schönen Schlacke.

Zwar sagte der Trainer vorab (beziehungsweise die Zeitung verstand ihn so): „Es macht einfach keinen Spaß gegen die ISV zu spielen“. Wir wollten dennoch Spaß haben – und am Ende eines tollen Fußballnachmittags hatten die Zuschauer und auch die Spieler diesen Spaß definitiv! Nach 90 Minuten und einem unglaublich packenden Spiel stand es 3:1 für den BSV – nach 90+3 Minuten leider 3:3. Dennoch war jeder Zuschauer sichtlich zufrieden und stolz auf die Mannschaft und auch die Jungs selbst waren nach dem Spiel von Minute zu Minute wieder besser drauf, nachdem nach Abpfiff bei einigen Spielern und dem Trainer (zumindest gefühlt!) die Tränen liefen.

Zum Spiel selbst: Die ISV hatte natürlich weitaus mehr Spielanteile und setzte sich häufig in unserer Hälfte fest, ohne allerdings wirklich gefährlich in unseren Sechzehner zu kommen (wenn dann geschah dies durch lange Bälle oder vor allem eine Vielzahl von Standards). Pässe in die Tiefe, durch die wir im Hinspiel einen Großteil unserer zahlreichen Gegentore bekommen haben, kamen kaum an unserer Fünferkette vorbei. Ebenso konnte die ISV auch durch Fernschüsse kaum zu klaren Chancen gelangen, da die kompakte Abwehrreihe die Aufgabe hatte (und diese auch umsetzte!), auf mindestens 25-30 Meter vorzuschieben.

Der BSV war darauf aus, durch Konter, schnelle Ballgewinne oder auch 1-gegen-1-Situationen „kleine Nadelstiche“ zu setzen. Dies gelang mit Erfolg: Neben den drei Toren wurden auch einzelne sehr gute Chancen herausgespielt. Insbesondere bei einer Aktion, die zum 2:0 geführt hätte, wurde P. Hoge klar im Sechzehner festgehalten. Möglicherweise blieb der Pfiff aus, da Pit doch noch im Fallen an den Ball kam und den ISV-Keeper zu einer Glanztat zwang.

Zu den Toren: Das 1:0 durch Nicolas Mersch in der 18. Minute gelang nach einer Ecke, nachdem er aus dem Gewühl zu einem kunstvollen (gewollten?) Heber vom hinteren Sechzehner ansetzte. In der 60. Minute mussten wir dann den Ausgleich (Kopfballtor von K. Hagemann nach Freistoß aus dem Halbfeld) hinnehmen. Der BSV brach nicht ein, sondern kam kurz danach durch einen Abschlag-Assist von Torhüter D. Wieschebrock und einem Solo von H. Maneke zum viel umjubelten 2:1.  In der 83. Minute schloss der kurz zuvor eingewechselte N. Kattmann mit seinem ersten Ballkontakt zum noch viel mehr umjubelten 3:1 ab, nachdem D. Minnerup nach gutem Spielzug am Schlussmann scheiterte und Nils den Abpraller ins leere Tor schob.

Langsam aber sicher gingen nun fast alle Anwesenden von einem BSV-Sieg aus. Auch die ISV schien sich aufgegeben zu haben und rannte nach diesem Rückstand nicht mehr so entschlossen wie zuvor an. Dann war die reguläre Spielzeit vorüber. Ein plötzlicher Sonntags-Fernschuss in den Winkel von S. Pakularz und ein Sonntags-Freistoß in der 93. Minute durch D. Toka beendeten dieses (zumindest aus BSV-Sicht) denkwürdige Fußballspiel.

Trainer H. Ahmann sprach  von einer „Gefühlsachterbahn“. Zahnarzt ist sicherlich schmerzhaft, aber wenn man am Ende doch irgendwie zufrieden ist, auch schön.

D. Wieschebrock – P. Steuter, A. Minnerup, N. Mersch, O. Ventker, C. Ventker – H. Maneke (N. Kattmann), S. Fölling, J.-P. Koliska, P. Hoge (T. Voss) – I. Raspopow (D. Minnerup)