Christian Meyer (l.) zählt für seinen Trainer Vladan Dindic zu den besten Manndeckern der Kreisliga A. (Foto: Tobias Mönninghoff)

Christian Meyer (l.) zählt für seinen Trainer Vladan Dindic zu den besten Manndeckern der Kreisliga A. (Foto: Tobias Mönninghoff)

Von Henning Meyer

Brochterbeck. Kastriot Krasniqi hat etwas bislang einzigartiges vollbracht. Der Mittelfeldakteur von Fußball-A-Ligist SF Lotte 2 ist nämlich bislang der einzige Spieler, dem es in dieser Saison gelang, gegen Brochterbecks Keeper Andre Egelkamp ein Tor zu erzielen. Und weil das so ist, stellen die Brochterbecker nach fünf Spieltagen die mit Abstand beste Deckung der Liga und sind punktgleich mit Tabellenführer Lotte 2 an der Spitze der Liga.

„Vielleicht liegt das ja an den vielen erfahrenen Leuten“, sagt Lottes Trainer Vladan Dindic. Und zu denen zählt er sich selbst, denn der 38-Jährige kickt immer noch munter mit. „Ich kenne die Liga, habe in Lotte Libero gespielt und von der Fitness her ist das auch kein Problem“, so Dindic, der sich aber nur als Helfer in der Not und nicht als Stammspieler sehen will. „Ich habe ein paar Mal ausgeholfen. Sonntag ist unser etatmäßiger Libero Christian Kluin wieder da, und dann spielt er“, stellt Dindic klar.

Womit er beim zweiten Eckpfeiler der besten Abwehr der A-Liga angekommen wär, seinem Libero. „Er hat diese Rolle in dieser Saison bisher sehr gut gespielt.“ Auch der Umstand, dass der freie Mann in der Abwehr gewissermaßen als Anachronismus in Fußballtaktikerkreisen gilt, stört Dindic nicht. Er hält am Libero fest. „Für einen Aufsteiger ist es besser, mit einer Absicherung zu spielen“, sagt er klipp und klar. „Im Aufbau praktizieren wir dann eine verkappte Viererkette.“

Vor Christian Kluin agieren in der Regel zwei Manndecker: Marcus Sprekelmeyer und Christian Meyer. Ist erster schon über 30 – und damit zu den erfahrenen Akteuren zu rechnen – hat Letzterer noch nicht so lange die 20er-Marke überschritten. „Christian ist für mich einer der besten Manndecker in der Liga“, lobt Dindic den jungen und schnellen Akteur. Sprekelmeyer hingegen werfe seine Erfahrung aus Ober- und Verbandsligajahren in Lengerich in die Waagschale. Fällt einer von beiden aus – auch kein Problem. „Ein junger Mann wie Christian Pichel fügt sich da nahtlos ein“, sagt Vladan Dindic. Und der muss sich schon bald bewähren, denn Christian Meyer ist bis Weihnachten aus Studiengründen in Großbritannien.

Nicht zuletzt besteht das Geheimnis der BSV-Defensive aber auch aus dem Mann, der hinter ihr steht, Torwart Andre Egelkamp. „Er ist ganz eindeutig der beste A-Liga-Keeper“, sagt Vladan Dindic. „Er könnte locker auch in der Bezirksliga spielen.“ Ein Glücksfall für den BSV. „Das ist nur zustande gekommen, weil ich mit ihm drei Jahre in Lotte zusammengespielt habe“, sagt der BSV-Trainer. „Seitdem sind wir gut befreundet.“

Doch es sind nicht nur die „alten“ Spiele, die den momentanen Erfolg des Aufsteigers in der A-Liga ausmachen. „Die Mischung passt eigentlich“, sagt Vladan Dindic. „Auf den zentralen Positionen haben wir zwar ältere Spieler, auf allen anderen aber nicht. Das Gerüst ist alt, der Rest ist jung“, bringt es Dindic auf den Punkt.

Und diese Mischung bringt Erfolg. „Bislang hat der Trainer alles richtig gemacht“, sagt Vladan Dindic. „Es werden aber auch andere Zeiten kommen. Irgendwann wird es einen Einbruch geben.“ Zudem müsse auch erst einmal abgewartet werden, wie sich seine Mannschaft verkaufe, wenn sie mal in Rückstand gerät. „Bislang“, so Dindic, „haben wir immer geführt.“ Auch habe seine Mannschaft mit Lotte 2 den vermeintlichen Titelfavoriten schon gespielt. „Halverde, Saerbeck und Arminia kommen aber noch“, so Dindic. „Dennoch müssen wir keine Angst davor haben. Die Liga ist sehr ausgeglichen.“ Hole seine Mannschaft aus den nächsten vier Spielen aber zehn Punkte, dann könne man sich vorne festsetzen. „Für ganz oben reicht es nicht, aber vielleicht können wir andere Mannschaften ja ärgern.“

Mit der Defensive sollte das möglich sein, denn: Der einzige Gegentreffer war bislang ein Elfmeter. „Wir haben noch kein Feldtor kassiert“, so Dindic.

Quelle: WN vom 17.09.08